So sieht mein ökologischer Fußabdruck, was die Ernährung betrifft, aus.
Und trotzdem verbrauche ich 2,5 Erden, alleine dadurch das ich ein Auto habe und Müll produziere.Als ich das erste mal den Test von Brot für die Welt machte, war ich erschrocken über mein Ergebnis, damals gab ich wesentlich mehr aus für Luxusgüter, warf mehr Lebensmittel weg und kaufte weniger regionale und Bio Lebensmittel ein. Ich verbrauchte zu dem Zeitpunkt, obwohl ich Vegetarisch lebte 4 Welten, was mich echt überrascht hat.
Ich lebe mittlerweile seit gut 20 Jahren vegetarisch, anfangs hab ich auch noch Sushi gegessen. Das hat ca. 2-3 Jahre gedauert bis wir uns komplett vegetarisch ernährt haben. Also die 20 Jahre sind eine ca. Richtlinie.
Davon habe ich 4 Jahre komplett Vegan gelebt.
Meine Familie und ich sind keine "guten" Ökoveganer gewesen, wir haben auch mal Chips gegessen, Colo getrunken und auch mal Fertigprodukte gegessen. Wir verbrauchen auch heute noch Plastiktüten und geben unseren Tieren konventionelles Tierfutter zum fressen. Ich würde also von mir behaupten, ich gehörte trotz meiner Veganen Ernährung zum Durchschnitt. Und das tue ich als Vegetarierin immer noch.
Davor habe ich mich Vegetarisch ernährt und auch jetzt ernähre ich mich zu einem groß Teil vegetarisch, heißt ich esse wieder Demeter Eier oder die Eier von Freunden, deren Hühner ein echt schönes Gartenleben haben.
Ich trinke keine Milch, esse aber hin und wieder Joghurt und Käse.
Ich habe für mich festgestellt, Vegetarisch zu leben ist ein guter mittlerer Weg (Buddhismus), er tut nicht weh (MIR nicht weh), ich habe kein Gefühl von Verzicht. Mein geringes Haushaltsgeld kann das verkraften.
Als wir Vegan lebten mussten wir extrem darauf achten wieviel etwas kostet und es gab daher auch nur wenig Süssigkeiten, dafür aber mehr Gemüse. Schau ich mir heute unseren Kühlschrank an, so sehe ich zwischen Vegetarischen Aufschnitten, Gemüse und Joghurt auch Nahrungsmittel die wir früher nicht gegessen haben, wie Schokoaufstrich.
Warum bin ich jetzt wieder Vegetarisch?
Das hat nur einen Grund - Geld.
Wir haben nicht so viel Geld zur Verfügung um den Lebensstandart leben zu können, wie damals als wir noch Vegan lebten. Unsere Lebenssituation hat sich vor zwei Jahren so verändert, dass eine vegane Ernährung für drei Personen, die hauptsächlich aus Bio und regionalen Gemüse bestand und vegane Fertigprodukte enthielt, nicht mehr möglich ist.
Zumindest hier in Norddeutschland nicht. In Hessen waren die veganen Produkte günstiger und wir hatten damals mehr Auswahl. Hier ist es ähnlich wie im Osten oder im tiefsten Süden von Deutschland, vegane Nahrungsmittel sind auf Gemüse und Obst beschränkt. Aufstriche gibt es hauptsächlich im Biomarkt oder Reformhaus. Das können wir uns nicht mehr leisten.
Wir kaufen gerne Bioprodukte in normalen Discountern ein, alles andere ist nicht mehr drin.
Einfach war es nicht, dass wir wieder zu Vegetarier wurden, aber die Umstellung ging schnell und ich stelle fest, die Ernährung ist viel einfacher als in den vier Jahren meiner Veganen Zeit.
Vorallem wenn man ein Kind hat.
Die Entscheidung brachte viele Veränderungen mit sich, vegane Freunde haben die Freundschaft beendet, als sie erfuhren, dass ich wieder Vegetarierin bin.
In den vier Jahren war das Thema Ernährung Hauptbestandteil meines Erlebens, nicht nur zuhause, sondern auch in meinem Interneterleben. Ich wollte mich engagieren, denn ich war und bin es auch jetzt noch, davon überzeugt, dass nur eine vegane Ernährung eine gute Ernährung ist, für unseren Planeten und für die Tiere dort draußen.
Aber und das ist mein Fazit:
Man muss es sich leisten können, vorallem als Familie. Wäre ich alleine, wäre vieles einfacher. Ich würde mir ein bisschen Obst kaufen und Gemüse und meine Salate essen, die ich überalles liebe. Vielleicht würde ich auch Rohveganer werden, dann verbraucht man nämlich nicht mehr so viel Geld, als wenn man Aufstriche und Fertigprodukte konsumiert. (- Zumindest hier in Norddeutschland sind Vegane Lebensmittel a) Teuer und b) nicht überall erhältlich. Hessen ist da etwas weiter in seiner veganen Verbrauchereinstellung.)
Aber ich bin nicht alleine, kennt ihr das Problem:
In eurer Familie gibt es einen mit Gelüsten und man fühlt sich angesteckt.
So ist das bei uns. Britta hat Lust auf Cola und Shaya möchte ein Eis essen.
Und schon hab ich Lust auf Eis und Cola.
Diese "Ansteckung" hat mit unserem Gehirn zu tun.
Bestimmte Nahrungsmittel sind im Geschmackszentrum unseres Gehirns gespeichert. Da reicht es schon nur daran zu denken um Impulse von: "Hunger" auszulösen. Unser Gehirn speichert alles von "Igitt" bis "Lecker" und wirft es als Erinnerungsimpuls zurück, sobald irgendjemand davon spricht.
Ich hatte während meiner veganen Zeit oft das Gefühl auf etwas Verzichten zu müssen. Damit kam ich nicht so gut zurecht.
Mittlerweile verzichte ich nicht mehr. Aber ich hadere immer noch mit meinen Schuldgefühlen. Deshalb mach ich hin und wieder diesen ökologischen Fußabdruck.
Einfach damit ich bewusst merke, wenn ich mal wieder eine Erde mehr in den Sand gesetzt habe.
Es hilft extrem sich selbst zu reduzieren, wenn einem bewusst wird, was man zerstört, wenn man sich nicht reduziert sondern einfach nur konsumiert.
Wir Menschen sind kleine Zerstörer, alles was für uns normal ist, hinterfragen wir nicht mehr. Wir leben unser Leben und denken nicht daran, das jeder Abdruck, jede Hinterlassenschaft etwas auf diesem Planeten zerstört.
Ich nehme mich da in keinster Weise aus.
Aber ich versuche trotz meiner Faulheit und meine Begierde was bestimmte Lebensmittel betrifft, einigermaßen im Rahmen zu bleiben und das kann jeder, davon bin ich überzeugt.
Wir haben nur diese eine Welt... wir sollten sie schützen.
Findet ihr nicht auch...
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